Die Osternestsuche am Ostermontag war wieder ein voller Erfolg. Trotz des Wetters trafen sich um die 30 Kinder und Erwachsene, die sich als fleißige Osterhasensucher an verschiedenen Stationen in Dörfles bunte Eier und Schokoosterhasen erkämpft haben.
Warum gehen wir eigentlich auf Ostereiersuche?
Die Ostereiersuche ist wahrscheinlich der Lieblingsbrauch vieler Kinder – doch woher kommt dieser Brauch?
Wir gehen wieder auf Spurensuche.
Das Strahlen eines Kindes, wenn es ein verstecktes Osterei entdeckt hat – diesen Moment lieben alle Eltern. Heutzutage werden zwar eher Süßigkeiten und Schokoladeneier und -häschen versteckt, anstatt bunt gefärbte Eier, doch die Tradition ist geblieben: Am Ostersonntag oder -montag geht die Familie hinaus in die Natur und die Kinder suchen gut versteckte Osterleckereien.
Zur Entstehung des beliebten Osterbrauchs gibt es viele Theorien, jedoch keine überlieferte Geschichte. In Deutschland wurde die Tradition im 17. Jahrhundert zum ersten Mal schriftlich erwähnt.
Es gibt eine alte heidnischen Tradition, bei welcher der Frühlingsgöttin „Ostara“ zu Ehren Eier an Freunde und Bekannte verschenkt wurden. Da der Kirche dieser Brauch missfiel, kamen die Menschen auf eine clevere Idee: Sie beschenkten sich heimlich, indem sie die Eier versteckten.
Eier galten im Mittelalter als Zahlungsmittel: Ein Ei entsprach damals einem „Zehnt“, also einer zehnprozentigen Steuer, die die Bauern an ihre Grundherren abgeben mussten.
Und – warum bemalen oder färben wir Ostereier?
Ein Osterfest ohne Ostereier ist unvorstellbar. Schon lange vor Ostern bemalen und färben wir ausgeblasene oder hart gekochte Eier in allen möglichen Variationen – von einfarbig schlicht über gepunktet, gestreift bis zu kunstvoll bemalt. Woher der Brauch kommt, ist bis heute nicht ganz geklärt. Man vermutet, dass seine Wurzeln gar nicht im Christentum liegen. Bereits vor dem Entstehen des Christentums wurden nämlich in alter Zeit Eier verziert. Sowohl bei den Römern als auch im Antiken Griechenland war es üblich, die bunte Dekoration in den Tempeln aufzuhängen oder an Freunde zu verschenken.
Eine tiefere Bedeutung hat das Osterei aber auch im christlichen Glauben. So galt das Ei bei den koptischen Christen als Symbol der Auferstehung. Zudem entstand im 10. Jahrhundert der Brauch, seinen Liebsten am Ostermorgen rot gefärbte Eier zu schenken, welche an das Grab Jesu erinnern sollten.
Bilder: Christin Schaller
Text: Michael Müller, Marie-Luise Reif