Schon vor 17 Uhr drängten sich viele Gäste im Dörfleser Dorfgemeinschaftshaus. Angelockt von verführerischen Düften afrikanischer Gewürze und fränkischer Minze und Melisse  schauten sie bei den Köchen in der Küche vorbei und holten sich am kalten Buffet fränkische Rührkuchen und Baguettes mit Käsecremes, die ebenfalls mit afrikanischen Gewürzen abgeschmeckt waren.

So gestärkt saßen nun mehr als 60 Zuschauer um 18 Uhr gespannt auf ihren Plätzen.

Der Vorsitzende des Heimatvereins Michael Müller begrüßte in einer launigen Rede alle Anwesenden und vor allen Dingen Ulrike Roppelt und Hendrik Bachmann, die aus Bamberg angereist waren, um in Dörfles ihren neuen Kinofilm zu zeigen.

60 Minuten lang war es absolut still, während die Gäste den sehr berührenden Film „Senegal – deep insight“ anschauten. Es war ein „deep insight – ein tiefer Einblick“ in das Leben der Menschen im Senegal.  Ein Leben in Dörfern neben brennenden, stinkenden Müllhalden, Wohnen und Arbeiten auf Müllbergen.

Viele Szenen gehen uns allen unter die Haut und machen betroffen: Besonders das Leben der Kinder in den Daraas, die mit ihren Plastikeimerchen zum Betteln früh Richtung Großstadt laufen müssen und abends wieder zurück in ihre Daara ziehen. Am Abend müssen sie noch Koran-Suren lernen und rezitieren, bis sie sich auf ihrem Schlafplatz auf dem blanken Betonboden ausruhen können.

Der Film zeigte auch Gegenden im Senegal, die wunderschön am Meer gelegen sind. Dort gibt es viele Touristen, die dort Urlaub machen und sich erholen.

Im Anschluss an den Film war noch Zeit, sich direkt mit Abbé Pierre über das Leben im Senegal und mit den beiden Filmemachern über die Projekte der Bildungsanstifter auszutauschen.

„Helfen vor Ort, den Menschen dort ein lebenswertes Dasein, eine Ausbildung zu ermöglichen, könnte vielleicht auch die Auswanderung aus der Heimat verringern.“ und „Wer verlässt schon gerne seine Heimat und flüchtet in andere Länder, wenn er nicht durch Armut, Hunger und auch Kriege dazu gezwungen wird,“ waren sich viele Zuschauer einig.

Das Essen und der Eintritt waren kostenlos.
Die senegalesischen Gerichte wie „Zartes Erdnusshähnchen“ und „Mafé – Rind und Lamm in würziger Soße“ mit Couscous und Reis und senegalesischer „Sombi-Pudding – Milchreis in Kokosmilch mit Honig-Mango“ ließen sich alle gut schmecken.

Auch die fränkische Küche kam nicht zu kurz: Es gab Bratwurstsalat, Käsekuchen im Glas, Schokoladencreme und Melonen-Feta Salat. (Für die Rezepte gibt es einen eigenen Artikel!)

„Hier sieht man, wie gut es uns eigentlich geht,“ meinte jemand und spendete einen äußerst großzügigen Betrag für „Ein Haus für die Talibé“.

Als nach 22 Uhr die letzten Gäste gingen, waren sich die Veranstalter einig:

Das muss unbedingt wiederholt werden!

Viele Gäste spendeten großzügig für das Projekt „Talibé“. Einige sind sogar bereit, einen monatlichen Beitrag von 20 € zu spenden, damit die Bildungsanstifter ein „Offenes Haus für Talibé“ einrichten können. Dort sollen sich die Kinder waschen und Wäsche waschen können, bekommen etwas zu essen, eine medizinische Grundversorgung (bei Wunden, Parasiten, Infektionen) und sie können dort spielen – etwas, was die Talibé nicht kennen.

Heute bekam ich die Information der Vereinsvorsitzenden Ulrike und Hendrik:

„Das Projekt „Talibé“ geht an den Start. Der Vertrag mit unserem Projektpartner ist fertig und das Projekt ‚Offenes Haus für Talibé‘ in Thiès (Senegal) kann starten.

Wir freuen uns sehr, dass dies uns Bildungsanstiftern – auch mit der Hilfe der Dörfleser und aller Gäste im DGH – gelungen ist.

Die Pilotphase geht bis März 2025, dann werden wir in den Senegal fliegen, das Haus und die Talibés besuchen und das Projekt evaluieren.

Schön, dass einige Menschen das Projekt sogar kontinuierlich unterstützen werden. 🥰 Ohne diese Hilfe wäre die schnelle Umsetzung nicht möglich gewesen.

Herzlichen Dank nochmals an alle!

Wir werden auf unserer Homepage und Facebook/Instagram immer wieder über das Projekt berichten.

https://diebildungsanstifter.org/

https://www.facebook.com/bildungsanstifter

Text: Marie-Luise Reif

Bilder: Birgit Porzner, Jochen Schaller, Marie-Luise Reif